Relotius-Bingo – Folge 1: Venezuela

Ein wesentliches Element des Relotius-„Journalismus“ ist – neben dem Erdichten politisch gefälligen Links-Kitschs – das konsequente Weglassen störender Fakten, Informationen und Ereignisse. Diese blendet der Relotiant aus, weil komplexe Darstellungen der Wirklichkeit das simple Weltbild des Autors stören könnten.

In unserer neuen Rubrik „Relotius-Bingo“ haben Sie als Leser die Möglichkeit, aktuelle Themen und Texte des deutschen Journalismus zu überprüfen. Fangen wir mit den Stücken an, die seit gut zwei Tagen zum Thema Venezuela erscheinen. Hier eine Liste von Begriffen und Themen, die Sie in diesen Tagen in der Regel nicht oder kaum zu lesen und zu hören bekommen, wenn es um Venezuela geht:

Diktatur
Menschenrechte
Hyperinflation
Polizeigewalt
Wahlfälschung
Schlägertruppen
Korruption
Politische Gefangene
Armut
Sozialismus

Sollten Sie in den Beiträgen, die Sie derzeit in Presse, Funk und Fernsehen über dieses von Linksgrün heißgeliebte Traumland wahrnehmen, mehr als zwei dieser Begriffe entdecken – dann lesen Sie wahrscheinlich eine Zeitung aus dem Ausland…. Denn für weite Teile der Medien in Deutschland gilt: Es hat nichts mit nichts zu tun….

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2 Antworten zu Relotius-Bingo – Folge 1: Venezuela

  1. Der Bergdoktor schreibt:

    Sehr guter Artikel. In der Liste fehlt der Begriff „Folter“.
    In Venezuelas Gefängnissen wurde/wird gefoltert; es herrschen dort unfassbare und unmenschliche Bedingungen. Gestern Abend konnte ich hierüber eine Dokumentation auf der BBC-Website lesen (in Englisch). Es kamen auch ehemalige Opfer zu Wort.
    ES IST EIN HORROR.
    Klar, dass das der dt. Staatsfunk und auch andere dt. Medienhäuser nicht zeigen möchten. Das wäre zu viel Realität und Wahrheit auf einmal und könnte ggf. zarte Weltanschauungen durcheinander bringen.

  2. David Cornelius ALBRECHT schreibt:

    Ja, da wirkt noch Chavez nach – der war für die Berufslügner ein Guter, weil Sozialist. Und wie ist es mit Evo Morales, „El Cocalero“, in Bolivien? Wer würde schon schreiben, dass dieser Diktator sich gerade zum Präsidenten auf Lebenszeit machen will und eigens ein Museum zum Lobpreis seiner Herrlichkeit eingerichtet hat (laut der uruguayischen Ausgabe von El Pais). Es stimmt, man muss ausländische Zeitungen lesen, um der Desinformation durch Indymedia zu entgehen.

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