Journalistisches Anschmiegen an die Herrschenden

„Ich glaube, dass die Distanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zur Politik nie größer war als heute“, belügt ZDF-Chefredakteur Peter Frey seine Gebührenzahler in aller Öffentlichkeit. Sein frappierender „Beleg“: „Ich habe in meinem ersten Jahr als Chefredakteur zwei Anrufe und drei SMSe gekriegt von der Ebene eines Parteivorsitzenden oder Fraktionsvorsitzenden“, so Frey am Mittwoch (28. Februar 2018) im Münchner Presseclub. „Ich habe darauf geantwortet und bekomme keine solchen Anrufe mehr.“

Was die Zuschauer längst gemerkt haben: Natürlich sind Anrufe und SMSe garnicht mehr nötig. Denn in den letzten Jahren der „Großen Koalition“ hat der KleberSlomka-Sender sich so nahtlos an die herrschende schwarzrotgrüne Politik-Kaste angeschmiegt, dass jede SMS nur als liebestötende Störung empfunden werden konnte.

Nein, ZDF und ARD haben längst den Idealstatus von Systemmedien erreicht: Es gibt intern nicht einmal Spurenelemente differierenden Denkens, das Programm ist glatt und auf Linie – und insofern können die Seiberts, Kauders und SchulzGabriels dieses Landes entspannt und dankbar anschauen, was ihr „Demokratiefernsehen“ sendet.

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2 Antworten zu Journalistisches Anschmiegen an die Herrschenden

  1. El Gordo schreibt:

    „… von der Ebene eines Parteivorsitzenden oder Fraktionsvorsitzenden“ Seltsame Einschränkung, es kämen ja noch genug andere Positionen in Frage. Und was hat er wohl geantwortet? Vielleicht „jetzt nicht, wir quatschen heut abend“ ?

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